Stift Stams - ein geschichtsträchtiges Bauwerk
Das Klostergebäude wurde unter dem Namen „Stambs“ im Jahre 1065 erstmals urkundlich erwähnt. Damals existierte bereits die Wallfahrtskirche zum Hlg. Johannes dem Täufer, die sich in der Nähe der heutigen Pfarrkirche befand. Stift Stams wurde schließlich im Jahr 1273 von Graf Meinhard II ins Leben gerufen und hier sollten die Grafen von Görz-Tirol bestattet werden. 11 Jahre dauerte es, bis die Bauarbeiten am Kloster abgeschlossen waren und dank Graf Meinhard II wurde Stift Stams üppig und prunkvoll ausgestattet. Er wurde zusammen mit seiner Frau in der Gruft (links vor dem jetzigen Hochaltar) bestattet.
Im 16. Jahrhundert schließlich trafen das Kloster einige Schläge: Bauernaufstände, Plünderungen, Krieg und ein Großbrand setzten dem Gebäude zu. Ab 1650 begann man die Kirche wieder aufzubauen und in dieser Zeit entstanden die prägenden Zwiebeltürme im barocken Stil. Bis 1750 hielten die Bauarbeiten an und es brachen bessere Zeiten an. Die Inneneinrichtung wurde prächtig gestaltet, eine Klosterschule eröffnet und Chorseminare für Knaben abgehalten.
1938 wurde das Kloster von Nationalsozialisten besetzt und 1939 als solches aufgelöst und als einfaches Lager genutzt. 1945 gab es wieder einen Neubeginn des geschichtsträchtigen Gebäudes und von 1973 bis 1985 wurde die gesamte Stiftkirche renoviert. Für diese herausragende Arbeit wurde die Stamser Stiftskirche mit dem Preis „Europa Nostra“ ausgezeichnet und in den Rang einer „Basilica minor“ erhoben.
Der Bernardisaal ist reichlich verziert und bemalt und man starrt in Ehrfurcht auf die restaurierten Malereien. Jahrhunderte alte Reliquien und Inschriften können hier betrachtet werden und besonders prachtvoll und sehenswert sind: das Rosengitter, die Fürstengruft, die Kanzel, die Gewölbe mit den Wandbildern, der Mönchschor mit der Orgl und besonders der Lebensbaum-Altar. Lassen Sie sich Zeit und versetzen Sie sich in eine andere Zeit!